Der Begriff «Biodiversität» steht für die Vielfalt der Lebewesen auf drei Ebenen: Es geht um vielfältige Lebensräume, in denen möglichst viele Arten mit einer grossen genetischen Bandbreite leben.
Bei den Pflanzen ist das Klumpenrisiko noch grösser. 66% unserer pflanzlichen Produkte basieren auf 9 Pflanzenarten: Zuckerrohr, Mais, Weizen, Reis, Kartoffeln, Ölpalmfrüchte, Sojabohnen, Zuckerrüben und Maniok.
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Menschen breiten sich immer weiter aus, bauen Strassen und Siedlungen und zerschneiden damit Lebensräume, so dass Tiere sich nicht mehr frei bewegen und sich Populationen nicht mehr mischen können. Wir intensivieren die Landnutzung, weil wir mehr und bessere Lebens-mittel haben möchten. Durch unsere Lebensweise heizen wir den Klimawandel an.
Der Japankäfer ist erstmals 2020 in der Schweiz aufgetaucht. Er ernährt sich von 300 verschiedenen Nutz- und Zierpflanzenarten und ist dadurch eine grosse Bedrohung für die Produktion von Lebensmitteln. Deshalb gilt: Bei der Einreise von Italien unbedingt Gepäck und Fahrzeuge kontrollieren und bei Verdacht den Käfer melden (der Käfer ist melde- und bekämpfungspflichtig). So sieht er aus:
Bedingung für den Erhalt von Direktzahlungen ist, dass man 7% der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Biodiversität zur Verfügung stellt. Das können extensive Wiesen und Weiden, Buntbrachen, Blühstreifen, Stein- und Asthaufen oder Bäume sein. Die Schweizer Bauernfamilien fördern die Biodiversität jedoch im Durchschnitt auf 19% ihrer Fläche – das ist ein grosses freiwilliges Engagement!
Für Wildtiere und -pflanzen sind vielschichtige Funktionen gefragt: Lebensraum, Schutz, Futter, Fortpflanzung und Austausch zwischen verschiedenen Populationen. Sind ökologisch wertvolle Lebensräume zu stark zerstückelt oder zu klein, vermindert sich ihr Nutzen für die Biodiversität stark. Dauerlebensräume sollen also über «Trittsteine» (Einzelbäume, Ast- und Steinhaufen) oder «Korridorhabitate» (streifenförmige Elemente wie Hecken, lange Wiesen usw.) miteinander vernetzt sein.
Mehr Fläche verbessert die Dienstleistung für die Biodiversität nicht automatisch. Vielmehr geht es darum, dass die Flächen hohen Qualitätsstandards genügen. Dazu gehört die Vernetzung von Flächen, so dass Populationen frei zirkulieren können und genügend Lebensraum und Futter finden. Dazu gehört das Einrichten von Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen, Steinmauern, Tümpeln oder Dornensträuchern. Auf Wiesen, Weiden oder Buntbrachen geht es auch darum, dass bestimmte wichtige Zeigerpflanzen vorkommen.
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