Ackerbau

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Der Ackerbau: Basis unserer Ernährung

Getreide für Mensch und Tier

Die wichtigste Ackerkultur in der Schweiz ist das Getreide. Es nimmt eine Fläche von ungefähr 140’000 Hektaren ein. Das entspricht etwa der Fläche des Kantons Luzern. Die Landwirtschaft unterscheidet im Getreidebau zwischen Brotgetreide für die menschliche Ernährung und Futtergetreide für die Tiere. Die wichtigsten Brotgetreidearten sind Weizen, Dinkel und Roggen. In kleinerem Rahmen pflanzen Bäuerinnen und Bauern auch Emmer, Einkorn, Hirse, Gerste oder Buchweizen an. Die Nutztiere erhalten Futterweizen, Gerste, Hafer, Triticale oder Futtermais.

Die Aussaat des Getreides beginnt im Herbst. Das Wintergetreide braucht Kälte, damit es im nächsten Jahr Körner bildet. Je nach Sorte ist es möglich, Weizen, Gerste und Hafer erst im Frühjahr zu säen. Dieses Getreide wird Sommergetreide genannt.

Die Erntezeit beginnt Ende Juni mit der Gerste. Ende Juli sind Weizen und Triticale so weit. Roggen, Dinkel, Hafer, Emmer und Einkorn sind erst im August erntereif. Der Körnermais bleibt bis Oktober stehen.

Pflug, Egge oder Direktsaat

Für die Aussaat von Kulturpflanzen bereiten die Bäuerinnen & Bauern den Boden vor. Beim Pflügen wird dieser gelockert und gewendet. So reduzieren sich Unkräuter oder Krankheiten. Beim Eggen wird die grobe Erde oberflächlich zu einem feineren Saatbeet verkleinert. Es gibt Bauernfamilien, die auf Direktsaat setzen. Bei diesem auch „No-Till“ genannten Verfahren öffnen spezielle Maschinen in einem Arbeitsgang einen Säeschlitz, legen das Saatgut ab und schliessen den Schlitz wieder. Dadurch soll der Boden geschont werden.

Die Schweiz ist ein Kartoffelland

Eine bedeutende Ackerfrucht der Schweizer Landwirtschaft ist die Kartoffel. Sie wächst auf über 10’000 Hektaren. Der Kartoffel-Anbau beginnt mit den Saatkartoffeln. In Vorkeimsäcken entwickeln diese kleine Keime, um aufs Auspflanzen vorbereitet zu sein. Für das Pflanzen verwenden die Bäuerinnen und Bauern Setzgeräte. Danach häufen sie die fürs Kartoffelfeld charakteristischen Dämme an. Die Kartoffeln würden auch ohne diese gedeihen, sie erleichtern aber die mechanische Unkrautbekämpfung und die Ernte mit dem Kartoffelvollernter. Zudem erwärmen sich die Dämme im Frühjahr rascher als ein flacher Boden und die Gefahr von Staunässe wird verringert. Wenn das Kartoffelkraut abstirbt, beginnt die Ernte. Pflanzerinnen und Pflanzer beeinflussen den Zeitpunkt, indem sie das Kraut mechanisch oder chemisch frühzeitig abtöten. Der Vollernter gräbt die Kartoffelknollen aus und transportiert sie mit einem Förderband ans Tageslicht. Dort werden von Hand Steine und beschädigte Kartoffeln aussortiert.

Die gelben Felder des Raps

Raps ist die bedeutendste Ölsaat der Schweizer Landwirtschaft. Sie wächst auf rund 23’000 Hektaren Kulturland. Die Ackerbäuerinnen und -bauern in der Schweiz pflanzen fast nur Winterraps an. Dieser wird zwischen Ende August und Mitte September ausgesät. Die Ernte erfolgt ungefähr Mitte Juli, wenn der Reifegrad optimal ist. Als Nebenprodukt der Öl-Produktion fallen Rapskuchen und Rapsschrot an. Die Bauernfamilien verfüttern diese an ihre Nutztiere.

Zuckerrüben – Höhepunkt im Herbst

Die Rübenpflanzerinnen und -pflanzer säen die Zuckerrüben von Mitte März bis Mitte April aus. Die Anbaufläche beträgt rund 18’000 Hektaren. Die Rübenernte mit Vollerntemaschinen beginnt Ende September. Die Zuckerrüben werden zunächst am Feldrand zwischengelagert. Wer im Herbst einen Spaziergang auf Feldwegen unternimmt, sieht in den Anbaugebieten zahlreiche solcher Rübenhaufen. Später beginnt der Einsatz der Rübenmaus. Diese Maschine reinigt die Zuckerrüben von der gröbsten Erde, so dass sie anschliessend zur Zuckerfabrik gebracht werden können.

Weitere Ackerkulturen der Schweiz

Weitere Ackerkulturen der Schweizer Landwirtschaft sind Sonnenblumen, Soja, Tabak, Eiweisserbsen oder Ackerbohnen.

Nischenkulturen

Hanf

Hanf wird seit der Jungsteinzeit genutzt und ist ein sehr vielseitiger, nachhaltiger Rohstoff: Ob als Seile, die Samen zu Öl gepresst, als Ausgangsmaterial für Papier und Kleidung – oder je nach Inhaltsstoffen zur Therapie oder als Droge.

Hanf

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