Mostobst

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Ein herbstlicher Klassiker

Der gute Saft beginnt am Baum

Im Most landen einerseits Früchte, die den hohen Qualitätsstandards von Tafelobst nicht genügen. Also entweder zu klein oder zu gross sind oder einen Makel haben und nicht im Detailhandel landen. Andererseits gibt es Sorten, die ausdrücklich für die Gewinnung von Most angebaut werden, wie Spartan, Boskoop oder Gravensteiner. Um einen guten Most zu produzieren werden diese säurehaltigen Apfelsorten oft mit den zuckerhaltigen Tafeläpfeln gemischt. Im Detailhandel sind die genannten Sorten kaum noch erhältlich, viele bevorzugen den knackig-süssen Gala zum Direktverzehr.

Most fördert Specht und Siebenschläfer

Während heutzutage das Tafelobst (also die Früchte, die zum Verzehr angebaut werden) in Plantagen angebaut wird, beziehen die Mostereien den grössten Anteil an Mostobst nach wie vor aus Hochstamm-Obstgärten. Diese sind wichtig für die Biodiversität und bieten Insekten und Vögeln einen wertvollen Lebensraum: der Grünspecht, Steinkauz, Wiedehopf und die Meise nutzen kräftige Stämme als Brutplätze, während Kleiber und Baumläufer an den Stämmen allerlei Kleintiere als Nahrung finden. Wer Glück hat, findet rund um die Bäume sogar einen Siebenschläfer oder eine Fledermaus.

Süss oder sauer?

Most gibt es entweder naturtrüb oder klar zu kaufen. Nach dem Pressen wird er also entweder geklärt (gefiltert) oder naturbelassen. Der frische Saft ist allerdings nur eine knappe Woche haltbar. Darum wird er anschliessend meistens pasteurisiert, also während 20 Minuten auf knapp 80 Grad erhitzt. In den sogenannten «Bag-in-Box»-Behältern kann er dann verschlossen problemlos ein Jahr aufbewahrt werden.

Hast du gewusst? Grosse Mostereien lagern einen Teil des Apfelsaftes als Konzentrat, um Platz zu sparen und haltbar zu machen. Dazu wird dem Most das Wasser und die Aromastoffe entzogen. Will man den Saft aufbereiten, wird das Konzentrat wieder mit Wasser und Aromastoffen gemischt.

Genuss ohne schlechtes Gewissen

  • Most enthält viel Fruchtzucker und wenig «normalen» Zucker. Daher steigt der Blutzuckerspiegel nicht so schnell an, aber der Energieboost bleibt nicht aus.
  • Apfelsaft enthält ausserdem hohe Mengen an Kalium, das für Nerven und Muskeln wichtig ist. Gemeinsam mit Calcium und Magnesium wirkt Kalium der Übersäuerung des Magens entgegen.
  • Das Pektin, das in den Zellwänden der Früchte enthalten ist, bindet Giftstoffe im Darm und regt seine Tätigkeit an.

Grund genug, Most zu trinken oder damit in der Küche zu experimentieren. Süsse mal deinen Tee damit für eine fruchtige Note. Oder ersetze den Weisswein im Fondue mit Most für ein kinderfreundliches Menu. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

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