David Pietrolungo

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Den Traum vom eigenen Hof verwirklichen

Zu Fuss oder mit dem Velo muss man sie besuchen: die Tiere von David Pietrolungo in Vauderens im südwestlichen Teil des Kantons Freiburg – und ihn selber, der uns von seinem Werdegang erzählt und seine kleine «Arche» präsentiert, über die er immer wieder glücklich staunt, ein paar Flügelschläge entfernt vom Schloss von Rue.

Am 1. April vor zwei Jahren stellte er Ihnen Thorgal vor, seinen «Schäferlöwen» aus dem Zoo d’Abruzzo im italienischen Chieti, der seine Schafe gegen den Wolf verteidigt. Hier ein hübscher Fisch, den seine Freundin Joëlle beisteuerte. Man kann sich vorstellen, dass David Pietrolungo, väterlicherseits ebenfalls italienischer Abstammung, schon allein deshalb Freude an ihm hat, weil es seine «Arche» um ein Wassertier erweitert. Denn der 45-Jährige hatte schon immer ein Herz für Tiere. «Ich hatte einen Hund, Kaninchen, und anders als mein Bruder zog ich mir, sobald ich nach Hause kam, die Stiefel an und ging in den Stall, der auf mich eine enorme Anziehungskraft hatte.»

Koch, Chauffeur und Heimwerker

Landwirte gibt es in der Familie keine. Der Vater war Velomonteur bei Cilo, die Mutter kümmerte sich um die Familie, arbeitete als Briefträgerin und später als Pflegerin in einem Altersheim. «Ich bin mit meinem Bruder in Romanel-sur-Lausanne aufgewachsen, habe eine Kochlehre gemacht. Doch statt eine Stelle zu suchen, hatte ich mir in den Kopf gesetzt, ein Bergrestaurant zu führen. Ich musste mich mit der Viehhaltung vertraut machen, also arbeitete ich ein halbes Jahr auf einem Hof in Vaulruz in der Region Gruyère. Dann ging ich ins Militär, machte den Lastwagen-Führerschein und trat 1999 in einen kleinen Familienbetrieb ein, der Viehtransporte durchführte, wo ich 14 Jahre vollzeitlich arbeitete.» Sein Traum vom Hof, den er in den 90ern für utopisch hielt, weil es keinen Hof in der Familie gab, nahm dank eines Nachbars nach und nach Gestalt an: «Ich lernte Irénée Vaucher hier in Vauderens auf diesem Hof kennen, der seinen Eltern gehörte und wo er geboren wurde. Er verpachtete ein Grundstück gegenüber dem Gebäude, in dem ich wohnte, und war einverstanden, dass ich meine Schafe im Winter in der kleinen Scheune unterbringe.»

Das Geschenk von Irénée

«Ich hatte bereits zwanzig Schafe und Lämmer für die Fleischproduktion. Ab 2007 gab ich meinen Job als Chauffeur von Mai bis Oktober auf. Ich wollte meinen Traum verwirklichen und auf einer Alp leben. Ich ging mit meinen Schafen ins Waadtländer Hongrin-Tal. Im Herbst liess ich die wenigen Schafe auf den Parzellen von Irénée weiden. Ich hatte auch kleine Jersey-Rinder, und er schlug vor, diese zu melken. So fingen wir an, zusammenzuarbeiten. Ich half ihm beim Heuen, bei den Kälbergeburten und unterstützte ihn abends. Meine Töchter Camille und Roxane nahm ich auf dem Traktor schon früh mit auf seinen Hof. »

2013 gab David die Viehtransporte auf und nahm einen Job als Whirlpool-Installateur in Privathaushalten an, den er bis heute in Teilzeit ausübt.«Zum Bezahlen von Rechnungen, einem Leasing oder Mietkosten ist das eine willkommene Existenzgrundlage.» Aber die beste Zeit der Woche ist, wenn ich mich ab Mittwochabend ganz der Arbeit auf dem Hof widmen kann. Irénée arbeitet mit fast 70 Jahren immer noch dort, obwohl er seit 2019 offiziell pensioniert ist. «Bereits 2015 hat er mir angeboten, seine Nachfolge anzutreten, wenn er aufhört. Also habe ich 2016 den Direktzahlungskurs an der Landwirtschaftsschule Grange-Verney in Moudon absolviert. Dort traf ich Leute, die wie ich eine Zweitausbildung machten, zum Beispiel um den Betrieb ihrer Eltern zu übernehmen. »

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Zwischenhalt auf einem Ausflug

Besonders zufrieden macht ihn – neben der einmaligen Chance, die er gepackt hat – die Zusammenarbeit zwischen den Generationen. «Von Irénée, den ich jeden Tag sehe, seiner Tochter, mir und meinen eigenen Töchtern gibt es immer jemanden, der einen Kuchen oder Bricelets bäckt. Hinzu kommen andere Berufsleute in der Nähe: Yves macht unser Öl, Jérémy das Mehl, Lionel die Teigwaren: So profitieren wir nicht nur von Synergien beim Material, sondern es gibt ein Gemeinschaftsgefühl, das Sie sofort spüren, wenn Sie bei uns Halt machen. »

Der Bauernhof «C’est d’ici» eignet sich auch als Zwischenhalt bei Ausflügen zum nahe gelegenen Schloss von Rue. «Zu Fuss dauert es eine knappe halbe Stunde bis dorthin, auf einem Wanderweg oder auf dem Veloweg von Ursy aus. Den Hof kann man nicht besichtigen, aber das Panorama auf die Broye geniessen, das sich über die gesamten Freiburger Voralpen und die Dents-du-Midi in Richtung Wallis erstreckt».

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