Bauer Michael Ruoss mit verschränkten Armen vor dem Stall
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Vom Traum zum Weingenuss

Michael Ruoss’ Vater träumte schon immer vom eigenen Rebberg und dem eigenen Wein. Nun wächst dieser im Kanton Schwyz an 1’840 Rebstöcken heran.

Eine Familie beim Traubenlesen

Die ganze Familie hilft mit

Nur 18% der Schweizer Weine stammen aus der Deutschschweiz. Einer dieser Weinproduzenten ist Michael Ruoss aus Buttikon SZ. Mit der Unterstützung seiner Partnerin Nicole und seinen Eltern Marianne und Werner, führt er den «Buurehof Winterhaltli» in dritter Generation. Dass er einmal Landwirt würde, war früh klar: «Ich habe als kleiner Junge schon auf dem Betrieb mitgeholfen, denn die Arbeit mit der Natur fasziniert mich», sagt Michael. Seine Leidenschaft teilt die ganze Familie und so packen alle gemeinsam mit an. «Unsere Helferinnen und Helfer sind entscheidend, sei es beim Ablesen der Trauben oder bei der Pflege der zahlreichen Rebstöcke.»

Zwei Sorten, zwei Weine

Die Familie Ruoss setzt auf die zwei Traubensorten: «Garanoir» und «Cabernet Jura». «Garanoir» ist eine weitgehend resistente Sorte gegen Fäulnis und der «Gabernet Jura» ist eine pilzwiderstandsfähige Sorte, eine sogenannte PIWI-Sorte. «Aus ihnen entsteht ein spritziger Federweisser oder ein leichter Rotwein», erklärt Michael. «Der Federweisser passt gut zu Käse und der Rotwein super zu einem Stück Fleisch oder zu Grillgemüse». Es ist schon ein Privileg, wenn man die eigenen Reben direkt vor der Tür hat. «So kann es schon vorkommen, dass es unter der Woche einmal ein Glas Wein gibt», schmunzelt Michael.

Ein Rebberg im Kanton Schwyz
Ein Rebberg von nahem

Ganzjährige Weinliebe

Seit 1999 pflegt die Familie Ruoss ihre Rebstöcke das ganze Jahr. Das ist mit viel Arbeit verbunden, denn die Familie besitzt stolze 1’840 Rebstöcke. Im Winter stehen die Schnittarbeiten an. Ende April beginnt das Wachstum und die neuen Triebe müssen zwischen die Drähte eingeschlauft werden. Während der Blütezeit im Juni sind die Reben sehr anfällig für Krankheiten und werden bei Entdeckung behandelt. Mit der Traubenernte, auch Lese genannt, ist die erste Hürde gemeistert und die Arbeit im Weinkeller beginnt.

Von der Traube zum Wein

Die Trauben gehen direkt zur Lohnkelterung der Gebrüder Kümin, wo sie gepresst und in die Tanks zur Gärung abgefüllt werden. Bei der Gärung verwandelt sich der Zucker aus den Beeren in Alkohol. Nach einer gewissen Zeit erfolgen weitere Schritte zur Stabilisierung des Weins und danach das Ruhen, bis der Wein abgefüllt wird.

Genuss direkt vom Produzenten

Ihren Wein verkauft die Familie Ruoss im eigenen Hofladen, zusammen mit vielen anderen Spezialitäten wie Obst, Süssmost oder Schnäpsen. Auch Restaurants und Geschäfte in der Region bestellen Wein bei Ruoss’. Jeweils im Frühling findet die Weinkostprobe statt. «Die Kostprobe ist fast schon Tradition und immer gut besucht. Wir schätzen dabei den direkten Kontakt mit Kundinnen und Kunden», erklärt Michael. So kann man die Familie hinter dem Wein kennenlernen!

Ein Bauer erklärt den Zuschauen etwas über seinen Rebberg

Tipps für die nächste Weinverkostung

Achte bei deinem nächsten Wein auf diese drei Punkte und du wirst zum echten Weinkenner.

Ein Glas rotwein vor einem weissen Hintergrund

Optik

Das volle Glas vor einen weissen Hintergrund gehalten. Je heller ein Rotwein, desto älter ist dieser. Beim Weisswein gilt je dunkler, desto älter.

Ein Mann der an einem Glas Wein riecht

Geruch

Riech nun am Wein: Grundsätzlich kann man zwischen diesen Aromen unterscheiden: floral, pflanzlich, fruchtig, würzig, karamellisiert, rauchig und mikrobiologisch.

Einige Gläser Wein auf einem Tisch in einem Restaurant

Geschmack

Den Weingeschmack bestimmt man beim Schlürfen. Dabei achtet man auf den Süsse-Säure-Eindruck, danach entfalten sich nach und nach die Geschmacksaromen. Diese kann man in dieselben Kategorien wie beim Geruch einteilen.

Eine Kuh im Stall, die frech in die Kamera schaut

Ein innovativer Betrieb

Die stetige Weiterentwicklung des Betriebs liegt Michael und seiner Familie sehr am Herzen. So installierte er ein Hagelnetz bei den Reben und setzt auf resistente Sorten. Seit ein paar Jahren wendet er alternative Methoden wie die Homöopathie nicht nur in der Tierhaltung sondern auch im Pflanzenbau an.


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