Himbeeren

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Die Wilde, die gar keine Beere ist

Der Sommer meint es jeweils gut mit uns. Warme Temperaturen, lange Ferien und reife Himbeeren. Die kleine Frucht wird bei Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten immer beliebter, die Nachfrage kann trotzdem noch nicht ganz von inländischen Himbeeren gedeckt werden. Von Juni bis September können sie geerntet werden, je nach Sorte sogar bis zu den ersten Frösten im Spätherbst.

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Himbeeren finden

Kurzer Transport von Vorteil

Wusstest du, dass Heidel- und Johannisbeeren mengenmässig überwiegend in der Ostschweiz kultiviert werden, während Erd- und Himbeeren schweizweit angebaut werden? Egal welche, Produzentinnen und Produzenten setzen alles daran, so lange wie möglich inländische Beeren anzubieten. Weil die Saison in der Schweiz kurz ist, heisst es zugreifen, vor allem weil die erntefrischen Früchte aus der Schweiz kurze Transportwege hinter sich haben. Beeren büssen nämlich bereits nach kurzer Zeit Vitamin C, Duft und Aroma ein. Ausserdem reifen sie nach der Ernte nicht nach, darum bedeuten kurze Transportwege auch schön reife Früchte. Erkundige dich in deiner Region nach Landwirtschaftsbetrieben, die Selbstpflücken anbieten.

Gar keine Beere

Trotz ihrem Namen und dem umgangssprachlichen Gebrauch: Himbeeren zählen botanisch nicht zu den Beeren, sondern sind Sammelsteinfrüchte aus der Familie der Rosengewächse. Ganz viele kleine Steinfrüchte, also die mit Fruchtfleisch umrandeten kleinen Kerne der Himbeere, setzen sich zu der Sammelsteinfrucht zusammen.

Viel Handarbeit gefragt

Im Gegensatz zu anderen Arten dieser Gattung lösen sich die Himbeeren leicht vom Blütenboden ab. Die Ernte erfolgt von Hand. Drei Viertel der kommerziell angebauten Schweizer Himbeeren wachsen geschützt unter einer Folie, damit sie vom Regen verschont bleiben. Nach einem Sommergewitter spüren die Produzentinnen und Produzenten jeweils einen Reifeschub. Mehr reife Beeren bedeutet mehr Arbeit aber auch mehr Ertrag. Da muss nicht nur das Personal, sondern auch der Handel flexibel bleiben.

Hobbygärtner: Spaten bereithalten

Wir unterscheiden traditionellerweise zwischen Sommer- und Herbsthimbeeren. Letztere tragen ihre Früchte am einjährigen Trieb, ihre Sprossachsen werden also nach der Ernte abgeschnitten, was im Folgejahr zu Neutrieben und einer einmaligen Ernte im Herbst führt. Die Sommerhimbeeren hingegen wachsen am zweijährigen Trieb. Ihre Neutriebe werden belassen und so eine Ernte ab Juni herbeigeführt. Es gibt übrigens auch schwarze, gelbe oder weisse Himbeeren, die allerdings im Handel noch kaum präsent sind. Bei Hobbygärtnern sind Himbeeren im Allgemeinen zwar beliebt, weil sie nicht viel Pflege brauchen. Allerdings wächst die Wurzel unterirdisch weiter und treibt im Umkreis von zwei Metern aus. Dagegen hilft nur, zweimal im Jahr mit dem Spaten die Himbeeren im Zaum zu halten.

Eine kleine Apotheke

Bereits im Mittelalter wurden Himbeeren vor allem in Klöstern kultiviert. Die kleinen roten Früchte sind vielseitig einsetzbar und bereichern sommerliche Süssspeisen, können zu Konfi oder Sirup verarbeitet werden und machen sich gut pur als Snack. Himbeeren enthalten wertvolle Mineralstoffe, Fruchtsäure und sekundäre Pflanzenstoffe. Sie sind reich an Vitaminen, Kalzium sowie Folsäure und zudem kalorienarm. Auch Himbeerblätter sind wertvoll und ihr Tee wird aufgrund der Gerbstoffe traditionell bei Durchfall und bei Entzündungen in der Mund- und Rachenschleimhaut empfohlen. Vorsicht in der Schwangerschaft: der Tee kann wehenauslösend wirken.

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