Hanf in der Schweizer Landwirtschaft
Patrik Huber aus dem Kanton Aargau hat vor fünf Jahren zum ersten Mal Hanf ausgesät – die regionale Landi suchte Produzenten für Körnerhanf. Dieser landet als Körner oder gepresst als Öl in der menschlichen Ernährung. Hanf sei eine sehr einfache Kultur, sie benötige weder Pflanzenschutzmittel noch Dünger. Auf verdichteten Böden wächst die Pflanze allerdings sehr schlecht. Huber erzählt, dass sie bei der Ernte der Vorkultur und bei der Bodenbearbeitung vor dem Hanf noch viel besser darauf achten, dass ja keine Verdichtungen entstehen. Die Erträge können sehr unterschiedlich sein. Da hilft es, dass die Kultur aber wenig Arbeitsaufwand gibt und keine Kosten für Pflanzenschutzmittel und Dünger entstehen. Hanf ist mit keiner sonstigen Ackerkultur verwandt, man kann sie also nach allem anbauen. Das Saatgut ist zertifiziert und das Erntegut enthält damit garantiert weniger als 1 Prozent THC – darüber wäre es ein Betäubungsmittel. Den Unterschied kennen aber die wenigsten: Hin und wieder kommt es vor, dass ein paar Pflanzen fehlen. Huber sagt, dass die Leute heute keine landwirtschaftlichen Kulturen mehr kennen – aber wenn jemand im Dorf ein Hanffeld hat, wissen alle davon.
Die Schweiz erhebt seit 2022 Zahlen zum Anbau von Hanf. Total wurden letztes Jahr 152 Hektaren mit der Pflanze angesät. Davon sind 62 ha zur Samengewinnung, 3 ha zur Fasergewinnung und 87 ha «andere Nutzung », was der Nutzung der Blütenstände für CBD-Hanf entsprechen dürfte.