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Die Königin des Sommers: viel mehr als eine grosse, schöne Blume


Viele Sonnenblumen auf einem Feld.

Das Licht der Sonnenblume

Sie wurde bereits von den Azteken und Inka verehrt und bis heute hat die Sonnenblume nichts von ihrer Symbolkraft verloren. Bekannt ist uns vor allem ihre gelbe Farbe, aber es gibt noch viele weiteren Varianten. So finden sich unter anderem orange oder rot-gelb geflammte Blüten. Werft einen Blick auf das Feld beim Bauern in Eurer Nähe und ihr entdeckt die strahlende Pracht der Sonnenblumen – ein wunderbarer Anblick. Ihre Samen dienen als verschiedene Nahrungsmittel, zum Beispiel für uns Menschen als Sonnenblumenöl oder für Tiere als beliebtes Vogelfutter. Pressrückstände (sogenannter Ölkuchen) werden oft als Viehfutter genutzt.

Wunderschön anzusehen, gesund in der Ernährung

Sonnenblumen sind nicht nur schön im Anblick, sondern auch wichtig in unserer Ernährung. Ihre Samen schmecken in geschältem Zustand sehr lecker. Aus ihnen presst man auch das Sonnenblumenöl oder verarbeitet sie zu Margarine und Mayonnaise. Sonnenblumenkerne kommen in Müsli, Knabberartikeln und Süssigkeiten zum Einsatz. Sie sind sehr nahrhaft, enthalten bis über 20% Eiweiss, diverse Mineralstoffe sowie Vitamine und einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren. Wusstet ihr, dass Sonnenblumenöl eine Art «Giftzieher» ist und dank seiner guten Bindungsfähigkeit dazu benutzt wird, Giftstoffe aus den Mundschleimhäuten zu binden? Probiert diesen bewährten Bauerntrick aus: Nehmt morgens gleich nach dem Aufstehen auf nüchternen Magen einen Esslöffel Sonnenblumenöl in den Mund und «kaut» es rund fünf Minuten. Gegen Ende der Anwendung wird die Öl-Speichel-Mischung immer dünnflüssiger und weiss wie Milch. Jetzt könnt ihr das Öl ausspucken (keinesfalls schlucken!). Wichtig ist, dass ihr anschliessend die Zähne gut reinigt und die Mundhöhle mit klarem Wasser ausspült.

Jemand hält viele Sonnenblumenkerne in den Händen.

Eine Sonnenblumen in Nahaufnahme, darauf sitzt eine Biene.

Der Sonne zugewandt

Die Sonnenblume trägt ihren Namen nicht nur, weil sie leuchtet wie der gelbe Stern. Sie besitzt die Fähigkeit, ihren Blütenstand der Sonne zuzuwenden. Erst gegen Ende der Blütezeit, frühestens ab August, lässt sie ihren Kopf hängen. Auf Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch und Ungarisch haben die Blumen einen Namen, der übersetzt «die sich nach der Sonne dreht» bedeutet. Denn an sonnigen Tagen verfolgen Blüten und Blätter die Sonne auf ihrer Reise von Ost nach West, während sie nachts oder in der Morgendämmerung auf ihre nach Osten gerichtete Grundposition zurückkehren. Ausgereifte Sonnenblumen zeigen immer nach Osten.

Eine Frau sät gerade Sonnenblumen auf einem Feld an.

Bitte Entgiften

Sonnenblumen sind wirksame «Entgifter» von Böden. Deshalb bauen unsere Bauern sie als natürliche Helfer auf schwach kontaminierter Erde an. Die Wissenschaftler sprechen dabei von Phytoremediation, ein gezielter Einsatz von Energiepflanzen, um Schadstoffe aus Böden zu extrahieren. Die Schadstoffe lagern sich in den Pflanzen an und werden dann zusammen mit der Biomasse verbrannt.

Eine Frau schlägt ein Holzpfahl bei einer hohen Sonnenblume ein, um diese zu stützen.

Wunderschön und pflegeleicht

Sonnenblumen sind vergleichsweise genügsam. Darauf solltet ihr dennoch achten: Für ein kräftiges Wachstum benötigt die riesenhafte Pflanze ausreichend Feuchtigkeit und eine regelmässige Düngung. Die Blumen dürfen nicht zu eng stehen. Sinnvoll sind dreissig bis vierzig Zentimeter Abstand, bei sehr grossen Sorten sogar siebzig bis achtzig Zentimeter.


Ein Strauss Sonnenblumen in einem Topf auf einer Wiese.

Pflege für Zuhause

Sonnenblumen sehen auch zu Hause in einer Vase wunderschön aus und dekorieren das Haus mit Licht und Farbe. Auch wenn die Schnittblumen vom Bauernfeld nicht mehr weiterwachsen, brauchen sie ein gewisses Mass an Pflege. Schneidet daher an der Schnittfläche alle zwei Tage nach. Das Wasser in der Vase solltet ihr täglich wechseln.

Bitte giessen

Sonnenblumen brauchen pro Tag ähnlich viel Wasser wie wir. Nämlich 1,5 bis 2 Liter.

Einen Teil der Sonnenblume in Nahaufnahme, auf der Blüte sind einige Tropfen Wasser.

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