Alpwirtschaft

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Ein wichtiges Stück Schweizer Kultur

Im Sommer herrscht auf den Bauernhöfen geschäftiges Treiben: unsere Bauern fahren Getreide ein, pflücken Obst und ernten Gemüse. Und sie machen Heu für ihr Vieh im Winter. Dafür geben viele ihre Tiere auf die Alp. Jedes 5. Rindvieh verbringt seinen Sommer in der Höhe auf einem der über 6’000 Sömmerungsbetrieben. Über ein Drittel der Landwirtschaftsflächen in der Schweiz sind Alpweiden. Sie liegen in Tessin, Graubünden, Wallis, Bern oder in der Innerschweiz.

Hand in Hand mit dem Tourismus

Ohne Bauernfamilien sähen unsere Berggebiete ganz anders aus, als wir es vom Wandern gewohnt sind. Durch jahrhundertelange Nutzung mit Weidevieh sind Alpwiesen entstanden. Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde begehen die Wiesen, fressen frische Kräuter und Gras und halten so die Flächen offen. Sie essen sogar zarte Triebe von Sträuchern und Büschen. Wenn die Büsche trotzdem überhandnehmen, können die Bauernfamilien mit einem gezielten Schnitt eingreifen. Erst durch die Offenhaltung der Alpwiesen können Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportler sowie Touristinnen und Touristen die Natur in der Höhe geniessen.

Tradition, die lebt

Der Alpaufzug im Frühling markiert eine besondere Zeit für die Sennerinnen und Sennen. Sie ziehen mit ihren Tieren in die Höhe und werden den ganzen Sommer da verbringen, ein Höhepunkt im Jahr vieler Älplerfamilien. Ihr Leben wird in den nächsten Monaten geprägt sein von harter Arbeit und dem Zusammenleben mit ihrem Vieh. Umso schöner ist die Freude dann im Herbst, wenn beim Alpabzug geschmückte Kühe ins Tal zurückkehren, wo sie von den Einheimischen empfangen werden. An vielen Orten kann man dabei sein und an einem der Märkte vielleicht sogar ein Stück Alpkäse der Region degustieren.

Besondere Kräuter für besonderen Geschmack

Apropos Alpkäse: Im Gegensatz zum Bergkäse wird er nur im Sommer und nur auf der Alp hergestellt. Die vielen verschiedenen Kräuter, das kristallklare Wasser und die reine Bergluft verleihen dem Alpkäse seinen besonderen Geschmack. Die Spezialität wird in Zukunft noch besonderer: heute gibt es mehr Mutterkuh-Alpen und weniger Alpen mit Milchkühen. Das hängt zusammen mit dem Trend in der Talfläche. Ausserdem gibt es in den letzten 20 Jahren auch immer weniger Schaf-Alpen, dafür mehr Ziegen. Dies wiederum hängt mit dem Wolf zusammen, der das Halten von Schafen aufwändiger macht. Viele Milch-Alpen halten ausserdem Schweine, die mit der anfallenden Molke gefüttert und Ende Alpsaison geschlachtet werden.

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