Schweiz ist ein Grasland
Das Klima, der Boden und die Topografie in der Schweiz sind optimal für die Produktion von Gras, auch Raufutter genannt. Deshalb prägen Wiesen und Weiden ganze Kulturlandschaften. Gras ist das Hauptfutter für Wiederkäuer wie Kühe, Schafe oder Ziegen. Sie verwandeln dieses in Fleisch oder Milch. Zum Raufutter gehören Gräser, Klee und Kräuter. Je nach Standort und Art der Bewirtschaftung wachsen unterschiedliche Pflanzen auf den Wiesen. Zu den wichtigen Gräsern gehören Raigras, Knaulgras oder Kammgras. Beim Klee sind es Rotklee, Weissklee, Esparsette oder die Luzerne.
Während der Vegetationsperiode fressen die Nutztiere draussen frisches Gras. Bei der Winterfütterung bieten die Bäuerinnen und Bauern das Gras in konservierter Form an. Das kann Heu, Emd oder Silage sein. Heu ist der getrocknete erste Schnitt von Wiesen, der im Frühsommer stattfindet. Als Emd bezeichnen die Bauernfamilien die weiteren Schnitte. Emd enthält häufig mehr Klee, da dieser schnell nachwächst. Aus diesem Grund ist der Eiweissgehalt im Emd höher als im Heu.
Gras kann auch als Silage konserviert werden. Für diese wird das geschnittene Grün kurz angetrocknet und anschliessend luftdicht aufbewahrt. Das kann in Siloballen oder abgedeckten Flach- oder Hochsilos sein. Weil kein Sauerstoff mehr zum Gras gelangt, findet eine Milchsäuregärung statt. Das Prinzip ist gleich, wie beim Sauerkraut. Zur Silage eignen sich neben Raufutter Mais oder Getreide. Silofutter kann bei der Käseproduktion zu Fehlgärungen führen. Deshalb erhalten Kühe, aus deren Milch Rohmilchkäse hergestellt wird, keine Silage.
86 Prozent des Futters von Schweizer Milchkühen ist Raufutter. Der Rest besteht aus Kraftfutter, das aus Futterweizen, Körnermais oder Soja besteht. Ebenfalls gute Energielieferanten sind Futterrüben oder Kartoffeln.