Gemüse- und Obstbau

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Die Schweiz – ein Land voller Obst und Gemüse

Fruchtige Erdbeeren, saftige Äpfel, knackige Rüebli oder schmackhafte Spargeln: Ob in modernen Obst-Anlagen oder abwechslungsreichen Gemüsefeldern – die Schweizer Bauernfamilien produzieren im Pflanzenbau zahlreiche beliebte Produkte.

Freiland oder Gewächshaus – das Schweizer Gemüse überzeugt

Der Gemüseanbau ist der zweitwichtigste Betriebszweig der Schweizer Landwirtschaft. Die Gemüseproduzentinnen und -produzenten bauen auf gut 16’000 Hektaren über 100 Gemüsesorten an. Man unterscheidet zwischen dem Anbau im Freiland und im Gewächshaus. Im Freiland ist praktisch keine Infrastruktur nötig, das Gemüse ist jedoch der Witterung ausgesetzt. Das ist für die Produzentinnen und Produzenten ein Risiko – denn das Wetter kann rasch für grosse Schäden sorgen. Typische Gemüse fürs Freiland sind Salate, Bohnen, Erbsen, Kohlarten, Karotten oder Zwiebeln.

Verlängerte Saison dank Gewächshaus

Im Gewächshaus ist das Gemüse vor Wettereinflüssen geschützt. Zudem wächst dort das Gemüse zu Jahreszeiten, in denen es im Freiland zu kalt wäre. Die Bauernfamilien können so die Schweizer Saison verschiedener Gemüsearten verlängern. Tomaten, Peperoni oder Salatgurken sind typische Gewächshauskulturen.

Hors-sol und Hydrokultur

In den Gewächshäusern bauen die Betriebe das Gemüse oft nicht im Boden an, sondern «Hors-sol». Es wächst auf einem sogenannten Substrat, das beispielsweise aus Kokosfasern besteht. Diese Art des Gemüsebaus ist effizient und ökologisch, weil die Kreisläufe geschlossen sind. Es braucht weniger Ressourcen wie Boden oder Wasser und es geht kein Dünger verloren. Ausserdem ist die Gefahr kleiner, dass Krankheiten aus dem Boden die Pflanzen befallen. Das reduziert den Bedarf an Pflanzenschutzmitteln. Im Bio-Landbau ist der Einsatz von Hors-sol verboten. Bio-Gemüse muss auf echtem Boden wachsen. Unterdessen gibt es auch Salate, die als «Hydrokultur» wachsen. Dabei steht der Salat mit den Wurzeln direkt im Wasser und wird dann inklusive Wurzel verkauft. Er bleibt deshalb länger haltbar.

Erntearbeit

Am meisten Arbeit verursacht beim Gemüse die Ernte. Verschiedene Gemüse wie das Rüebli können die Gemüsegärtnerinnen und -gärtner heute zwar maschinell ernten. Bei anderen ist das nicht möglich. So stechen geübte Erntehelferinnen und -helfer die Spargeln von Hand. Eine intensive und aufwändige Arbeit während der Spargelsaison.

Schweizer Obst: Vom Apfel bis zur Erdbeere

Auch die Obsternte ist arbeitsintensiv. Tausende Äpfel, Birnen, Aprikosen oder Beeren pflücken die Schweizer Bauernfamilien Jahr für Jahr. Der Obstanbau erfolgt in der Schweiz auf rund 6’000 Hektaren. Auf über der Hälfte dieser Fläche pflegen die Bäuerinnen und Bauern verschiedene Apfelsorten. Der Grossteil der Obstbäume sind Niederstammkulturen. Diese sind ungefähr so gross wie eine Person. Sie liefern regelmässigere Erträge als Hochstammbäume und die Pflege wie Obsternte sind leichter. Zudem lassen sich die kleineren Bäume gut mit Netzen gegen Hagel schützen. Zusätzliche seitliche Netze wehren Schädlinge ab, so dass es weniger Pflanzenschutzmittel braucht.

Mostobst

Hinter einem leckeren Most steckt eine ausgewogene Mischung aus reifen Früchten und viel Know-How. Unsere Landwirtinnen und Landwirte pflegen mit den Hochstammbäumen ein Stück Tradition und die hiesige Biodiversität. Genuss, der gut ist für die Natur!

Mostobst

Beerenanbau

Strauchbeeren wie Himbeeren, Heidelbeeren oder Aronia wachsen in der Schweiz auf über 400 Hektaren. Als einheimische Superfood sind sie sehr gefragt, weshalb die Fläche seit Jahren steigt. Auf über 500 Hektaren wachsen zudem Erdbeeren. Im Erwerbsanbau wachsen sie als ein- oder zweijährige Kulturen. Denn umso älter die Erdbeerpflanzen, desto kleiner die Erdbeeren.

Rebbau – Der Stolz der Regionen

In verschiedenen Regionen der Schweiz prägen Rebberge die Landschaft. Die Rebfläche liegt bei rund 15’000 Hektaren. Im Februar beginnen die Winzerinnen und Winzer mit dem ersten Schnitt der Reben. Im Frühjahr schneiden sie die überzähligen Triebe und im Sommer die überzähligen Traubenstände. Dadurch wachsen die übrigen Trauben optimal. Die Leset beginnt je nach Lage, Sorte und Witterung ab Mitte September und dauert bis Anfang November.

Dauerkulturen

Dauerkulturen werden über mehrere Jahre genutzt. Zu ihnen gehören neben verschiedenen Obst- und Beerenarten wie Äpfeln, Kirschen oder Heidelbeeren auch Reben, Christbäume oder Spargeln.

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