Wie leben Mastpoulets?
Mastpoulets sind Hühner, die auf hohe Fleischzunahmen gezüchtet sind. Sie scharren, picken und ruhen in weiträumigen Ställen mit Einstreu, erhöhten Sitzgelegenheiten, Fütterungs- und Tränkeeinrichtungen, Tageslicht und geregeltem Stallklima. Die besonders tierfreundliche Stallhaltung (BTS), die Standard-Haltungsform in der Schweiz, bietet zusätzlich einen gedeckten Aussenklimabereich.
Wer zieht Schweizer Poulets auf?
Über 1’000 Landwirte haben auf ihrem Betrieb eine Halle für die Aufzucht von Poulets erstellt. Sie liefern jährlich rund 110’000 Tonnen Pouletfleisch, was knapp zwei Drittel des in der Schweiz konsumierten Pouletfleischs ist. Der andere Drittel wird importiert. Die allermeisten Poulets werden in Vertragsmast aufgezogen. Das heisst, der Abnehmer bestimmt wann und wieviel Poulets aufgezogen werden.
Wie viele Mastpoulets hat ein Schweizer Betrieb?
Durchschnittlich 7’500 Tiere, aber höchstens 24’000 erwachsene Mastpoulets. Bio-Poulets werden in Herden von maximal 500 Tieren gehalten. Einzig in der Schweiz schreibt das Gesetz vor, wieviel Tiere maximal gehalten werden dürfen. Das Schweizer Landwirtschaftsgesetz erlaubt maximal 24’000 erwachsene Poulets je Bauernhof.
Wie lange ist ein Poulet im Mastbetrieb?
Die Küken kommen am Tag nach dem Schlupf von der Schweizer Brüterei in den Betrieb. Je nach Rasse wachsen sie innerhalb von 35 – 40 Tagen zu einem zwei Kilogramm schweren Poulet, in der Freilandhaltung brauchen sie etwas länger. Wann sie in den Geflügelschlachtbetrieb kommen, hängt vom Gewicht ab, das die Abnehmer für die Poulets wünschen.
Wie wichtig ist Hygiene im Stall?
Eine optimale Stallhygiene ist für die Prävention und das Tierwohl der Poulets wichtig. Für sie ist es zentral, dass auf dem Stallboden eine lockere und trockene Einstreu liegt, so dass die Mastpoulets problemlos mit den Füssen darin scharren können. Die Einstreu besteht meistens aus Hobelspänen und Strohmehl-Pellets.
Was bedeutet Freilandhaltung, was Bio?
In der Freilandhaltung haben die Poulets zusätzlich Ausgang auf eine weitläufige Weide. In der Bio-Haltung sind die Herden kleiner, die Tiere wachsen langsamer, das Platzangebot pro Tier ist grösser und das Futter stammt aus biologischem Anbau. Mastpoulets mit Freilandhaltung haben eine um 50 Prozent längere Mastdauer, so dass Bio-Poulets im Laden deutlich mehr kosten als solche ohne Weide.
Was fressen die Mastpoulets?
Das Futter besteht aus Weizen, Mais und eiweisshaltigem Soja- und Rapsschrot, beides Nebenprodukte aus der Speiseölgewinnung. Im Jahr 2020 betrug der Importanteil von Soja aus verantwortungsbewusster Produktion 95 Prozent. Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente komplettieren den Menüplan. Mastpoulets sind effiziente Futterverwerter: Pro Kilogramm Gewichtszunahme brauchen sie nur 1,6 Kilogramm Futter.
Wie gesund ist Pouletfleisch?
Pouletfleisch ist gegenüber Rind und Schwein fettarm und liefert viel Eiweiss. 100 Gramm Pouletschnitzel enthalten 73,8 g Wasser, 23,1 g Protein, 1,2 g Fett und 0,4 g Eisen. Das Pouletfleisch erlebte in den vergangenen Jahrzehnten einen starken Aufschwung. Heute isst jede Person in der Schweiz im Durchschnitt 14 kg Pouletfleisch pro Jahr, vor 50 Jahren war es ein Drittel davon.
Was machen Bauern mit dem Mist?
Pouletmist ist ein wertvoller Hofdünger für den Pflanzenbau auf dem Bauernhof. Im Gegensatz zur Gülle ist er trocken und verursacht bei der Ausbringung weniger Emissionen. Er ersetzt beachtliche Mengen an Kunstdünger, der sonst importiert würde.