Biodiversität ist Arbeit
Im Prinzip ist Biodiversität auf Schweizer Betrieben ein Betriebszweig, auch wenn das Produkt nicht direkt verkauft werden kann. Ein Betriebszweig kostet Geld und Arbeit und generiert ein Einkommen – auch die Biodiversität. Dabei gelten wirtschaftliche Grundregeln, dass also etwas finanziell rentieren soll. «Die Biodiversitätsförderflächen sind grundsätzlich fair entgolten», findet Marcel, «allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Elementen.» Betriebe sind Unternehmen und wenn etwas finanziell nicht rentiert, setzt es sich nicht durch. Dazu gehörte lange auch der Blühstreifen. Das Saatgut ist teuer, der Planungsaufwand für den Streifen mitten im Feld gross. «Wir müssen den Standort des Blühstreifens gut planen, so dass er zu der Arbeitsbreite der Maschinen passt – wir wollen nicht, dass er bei späteren Massnahmen behandelt wird, noch dass die Kultur teilweise unbehandelt bleibt», erklärt Marcel. «Gleichzeitig ist der Nutzen für Bienen und Insekten hoch», erklärt seine Frau, «weil der Blühstreifen in den Sommermonaten blüht, wenn alles andere verblüht ist.»
Für von Ballmoos-Hofers ist klar: «Auf dem vB-Hof gehören Biodiversität und Nahrungsmittelproduktion zusammen.» Aber Biodiversität ist nicht nur Arbeit: «Wir freuen uns ganz einfach, wenn es überall summt und blüht – wenn wir unseren Teil beitragen können.»